Bayern feiert 500 Jahre Reformation
KAUM EIN EREIGNIS HAT DIE EUROPÄISCHE GESCHICHTE MEHR GEPRÄGT ALS DIE REFORMATION. ANLASS FÜR VIELE EVANGELISCHE GEMEINDEN, DEKANATE UND NATÜRLICH AUCH DIE LANDESKIRCHE, AN MARTIN LUTHERS THESENANSCHLAG VOR 500 JAHREN ENTSPRECHEND ZU ERINNERN – VON HOCHOFFIZIELL UND FEIERLICH BIS ENTSPANNT UND RELAXT. SCHLAGLICHTER AUS ÜBER 4.000 VERANSTALTUNGEN.

In Nürnberg feierten die ELKB und der Freistaat gemeinsam.

Zunächst mit einem Gottesdienst in der Sebalduskirche und direkt im Anschluss mit einem Festakt im historischen Rathaussaal. Hier lobte Innenminister Joachim Herrmann die Kirche als „tragende Säule der Gesellschaft“. Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm betonte den Charakter der Reformation als eine religiöse Erneuerungsbewegung, die bis heute auch eine stark gesellschaftliche Komponente habe, vor allem im Hinblick auf die Bereiche Soziales und Bildung. „Das Reformationsfest ist keine Nostalgie“, so Bedford-Strohm. Rund um die Sebalduskirche zeigten dann Gaukler und Musikanten, wie das Leben zu Zeiten des Reformators war: bunt, durchaus konfliktreich, mit viel Musik.

<strong> Höhepunkte in Nürnberg: </strong> Staatsakt, Festgottesdienst und Lutherfest vor der Sebalduskirche
Höhepunkte in Nürnberg: Staatsakt, Festgottesdienst und Lutherfest vor der Sebalduskirche



<strong> Fest der Freiheit: </strong> Augsburg feiert den Vater des Augsburger Bekenntnisses.
Fest der Freiheit: Augsburg feiert den Vater des Augsburger Bekenntnisses.

AUF EBENSO ABWECHSLUNGSREICHE WEISE DACHTEN AUCH DIE AUGSBURGER AN DEN REFORMATOR.

Zum Jahrestag des Augsburger Bekenntnisses, einer prägnanten Zusammenfassung der noch neuen und durchaus umstrittenen Theologie Luthers, inszenierten Augsburger Gemeinden und evangelische Einrichtungen ganz unterschiedliche Stationen aus dem Leben des Reformators. Programmatischer Höhepunkt: das Fest und die Nacht der Freiheit. An 50 Plätzen in Augsburg gab es 200 unterschiedliche Programmpunkte – Musik, Vorträge, Kunstprojekte.



BAYERISCHER GARTEN IN WITTENBERG

Mit der längsten Krippe der Welt, einer 80 Meter langen Installation von Martin Burchard, beteiligte sich die bayerische Landeskirche an der „Weltausstellung Reformation“ in Wittenberg. Die Besucher konnten an genau 2017 Holzstreben entlanggehen und wie an einem Zeitstrahl wichtige Daten der Geschichte des Christentums entdecken. Dazu stellten sechs Bayerinnen und Bayern in Multimediasequenzen ihre eigenen Vorstellungen und natürlich auch Fragen in Sachen Reformation zur Diskussion: Wie hat sich durch die Reformation das Frauenbild gewandelt? Welche Auswirkungen hat lutherische Theologie auf die Politik? Wie ist Bayern mit der Welt verbunden? Und wie steht es heute um die Beziehungen zu anderen Kirchen?

<strong> 2017 Holzstreben: </strong> Die längste Krippe der Welt kommt aus Bayern.
2017 Holzstreben: Die längste Krippe der Welt kommt aus Bayern.

ASCHAFFENBURG: REFORMATION IM FLUSS

In Unterfranken schließlich konzentrierten sich die Dekanate Castell, Kitzingen, Würzburg, Lohr, Wertheim und Aschaffenburg auf das mehrdeutige Thema „Reformation im Fluss“ – der Main diente als geografischer Aufhänger für einen spannenden Dekanats-Kindertag und Veranstaltungen auf einem gemieteten Flussschiff, dem Jesusboat. Höhepunkt: der Auftritt der Sängerin Judy Bailey mit Band.


<strong> Gospelmusik an Bord: </strong> Das Jesusboat mit Soulsängerin Judy Bailey
Gospelmusik an Bord: Das Jesusboat mit Soulsängerin Judy Bailey